Im Masterstudiengang BWL steht nicht die Vermittlung von Detailkenntnissen im Vordergrund, sondern es geht vielmehr um Fähigkeiten zur Entwicklung komplexer Problemlösungen, die auf einem breiteren wirtschaftswissenschaftlichen Fundament aufbauen. Angesichts der Breite der betriebswirtschaftlichen Forschungsfragen sind Schwerpunktsetzungen unumgänglich und auch erforderlich. Nachstehende Spezielle Lehren stehen den Studierenden im Masterprogramm zur Auswahl, aus denen zwei zu belegen sind.
Spezielle Betriebswirtschaftslehren:
1. Gründungs- und Mittelstands-Management
Der Studienschwerpunkt Gründungs- und Mittelstands-Management behandelt unternehmerisches Denken und Handeln als Treiber von Wachstum, Erfolg und wirtschaftlicher Erneuerung. Bezugsobjekte sind Jungunternehmen sowie Mittelstands- und Familienbetriebe. Diese Betriebe gelten als Motoren der Entwicklung unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands und heben sich gegenüber anderen Betrieben durch spezielle Governance-Strukturen ab. Die Vertiefung nimmt insbesondere die internationale Tätigkeit von Jung-, Familien- und Mittelstandsbetrieben und deren Koordination in den Fokus, die für diese Betriebe immer wichtiger wird.
2. Marketing und Markenmanagement
Den Mittelpunkt des Bereichs Marketing und Markenmanagement bildet der identitätsbasierte Markenmanagementansatz. Dieser Ansatz sieht die Markenidentität als den ausschlaggebenden Faktor, der eine Marke authentisch werden lässt und sich nachhaltig differenziert.
3. International Management
Multinationale Unternehmen kontrollieren und koordinieren komplexe Wertschöpfungsketten über verschiedene Volkswirtschaften und institutionelle Umgebungen hinweg. Fragen danach wie Unternehmen ihre Strategien und Strukturen anpassen, um den Herausforderungen einer unsicheren Umwelt gerecht zu werden und welche Konsequenzen ihre Handlungen auf ihre jeweiligen Ursprungs- und Zielländer haben, stehen im Fokus der Veranstaltung International Management.
4. Finanzwirtschaft
Das besondere Forschungsprofil im Bereich Finanzwirtschaft liegt in den Teilgebieten der empirischen Finanzmarktforschung, der Finanzanalyse und des Portfoliomanagements sowie ausgewählten Fragen des Bankenmanagements.
5. Rechnungswesen und Controlling
Im Schwerpunkt werden zum einen aktuelle Probleme der Anwendung komplexer IFRS behandelt; zum anderen werden kapitalmarktorientierte Effekte der externen Rechnungslegung mit Hilfe ökonometrischer Methoden beleuchtet. Besonderes Gewicht liegt auf der eigenständigen Analyse von Daten in Einzel- und Gruppenarbeiten sowie der Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse.
6. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
Kernelement der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre ist die Analyse der Einflüsse der Besteuerung auf ökonomische Entscheidungen. Die Forschung hat ausgewählte Bereiche der Steuerwirkungs-, der Steuerplanungs- und der Steuerrechtsgestaltungslehre zum Gegenstand. Im Hinblick auf die weltweite Öffnung der Märkte und die Überwindung nationaler Grenzen werden auch die Wirkungen des internationalen Steuerrechts und der nationalen Steuerrechte auf die Investitions- und Finanzierungstätigkeit multinationaler Unternehmen analysiert.
Für diesen Bereich kommt aufgrund der Verbindung von steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufen die Vermittlung anwendungsbezogenen Wissens des betrieblichen Prüfungswesens hinzu.
7. Logistik
Der Schwerpunkt Logistik behandelt die Gestaltung, Organisation und den Betrieb von inner- und außerbetrieblichen Güter- und Informationsfluss-Systemen sowie von Verkehrssystemen. Ferner befasst sich der Schwerpunkt mit Fragen zur Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur zur effizienten Abwicklung von logistischen Aufgaben.
Das dazu notwendige Rüstzeug umfasst ein breites Spektrum an managementorientierten Ansätzen, Theorien und analytisch-quantitativen Methoden.
8. Wirtschaftsinformatik (zur Zeit kein Angebot)
Gegenstand des Studienschwerpunkts „Wirtschaftsinformatik“ sind Informationssysteme in Wirtschaft und Verwaltung sowie in privaten Anwendungskontexten. Der Studienschwerpunkt vermittelt Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen in die Lage versetzen, Informationssysteme in Organisationen und organisationsübergreifend zu analysieren, zu gestalten und zu nutzen. Als zukünftige Entscheidungsträger und Akteure sollen sie befähigt werden, die Nutzenpotenziale einer zielgerichteten Informationsversorgung insbesondere zur inner- und zwischenbetrieblichen Gestaltung von Informations-, Güter- und Geldflüssen zu verstehen und durch einen geeigneten Einsatz von Informationssystemen zu realisieren.
Spezielle Volkswirtschaftslehre Innovationsökonomik
Die Studierenden lernen grundlegende theoretische Konzepte aus dem Bereich der Innovationsökonomik kennen und gewinnen Einsichten in das Gebiet der Innovations-Governance. Zu diesem Zwecke werden einige formale Modelle und Instrumente der Netzwerkanalyse eingeführt, die das Verständnis von innovationsgetriebenen wirtschaftlichen Wandel verbessern. Darüber hinaus werden verhaltenswissenschaftliche Aspekte eingeführt, um die Rolle der menschlichen Kognition im Generierungsprozess von Neuigkeit zu beleuchten. Eine historische Perspektive soll das Verständnis langfristigen wirtschaftlichen Wandels verbessern.
Im Masterstudium werden insgesamt 120 CP vergeben, diese verteilen sich mit 30 CP pro Semester gleichmäßig über die gesamte Studiendauer.
Studierende entscheiden sich im ersten Fachsemester für zwei Studienschwerpunkte. Dabei können alle angebotenen Schwerpunkte kombiniert werden.
Jede Spezielle Lehre (SL) setzt sich aus fünf Modulen zusammen. Im Modul 1 werden Grundlagen des jeweiligen Schwerpunktes vermittelt. In den weiteren Modulen 2 bis 4 wird die jeweilige Spezielle Lehre inhaltlich vertieft. Das Projektmodul bildet den Abschluss des Studienschwerpunktes. Das Studium beinhaltet darüber hinaus bis zu fünf Wahlmodule, die regelhaft nach Neigung und Interessenslage der Studierenden ausgewählt werden.
Daraus ergibt sich folgende Studienstruktur:
Im ersten Fachsemester belegen Studierende jeweils die Module 1 und 2 beider gewählten Schwerpunkte. Zusätzlich ist ein Wahlmodul (6 CP) aus dem aktuellen Studienangebot auszuwählen.
Im zweiten Fachsemester werden die Module 3 und 4 der gewählten Schwerpunkte und ein zweites Wahlmodul (6 CP) aus dem Angebot belegt.
Das dritte Semester dient dem Ausbau der Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten mit Blick auf die Abschlussarbeit im vierten Fachsemester. Dazu ist ein Projektmodul (12 CP) in einem Schwerpunkt verpflichtend zu belegen.
In diesem Semester können bis zu drei weitere Wahlmodule gewählt werden. Studierende haben jedoch die Möglichkeit, zwei dieser Wahlmodule durch das Projektmodul ihres zweiten Studienschwerpunkts zu ersetzen.
Das Studium wird im vierten Fachsemester mit der Masterarbeit (30 CP) abgeschlossen. Die Masterarbeit kann durch ein Seminar begleitet werden.
Das Angebot aller Wahlmodule kann dem Modulhandbuch entnommen werden, das auf der Homepage des Fachbereichs veröffentlicht ist.
Durch die Wahl von zwei Speziellen Lehren kann das gesamte Studium individuell gestaltet werden. Innerhalb der gewählten Speziellen Lehren sind die Module 1 bis 4 verpflichtend zu belegen. In einer Speziellen Lehre - Spezielle Lehre 1 - muss das Projektmodul studiert werden. In der zweiten Lehre können sich die Studierenden für das Projektmodul oder alternativ für zwei Wahlmodule entscheiden. Das Studium beinhaltet darüber hinaus bis zu fünf Wahlmodule, die regelhaft nach Neigung und Interessenslage der Studierenden ausgewählt werden. Das Studium wird im vierten Fachsemester mit der Masterarbeit abgeschlossen.
Im Masterstudiengang BWL findet die Lehre regelhaft in Form von Seminaren statt.
Seminare sind im Gegensatz zu einer Vorlesung stärker auf Beteiligung der Studierenden ausgerichtet. In einem Lehrgespräch werden die Themen des Seminars diskutiert. Studierende können hier u.a. Referate zum Seminarthema übernehmen.
Im Projektmodul wenden die Studierenden ihr bereits erworbenes Wissen z.B. bei der Lösung von Fallstudien und fachspezifischen Fragestellungen an.
Die Studierenden belegen jeweils zwei Studienschwerpunkte (s. Abschnitt Studieninhalte).
Innerhalb des Studiums werden weitere fünf Wahlmodule belegt, die die Schwerpunkte vertiefen oder ergänzen können. Es werden derzeit beispielsweise folgende Wahlmodule angeboten:
- Ökonometrie,
- Ökonometrie für Fortgeschrittene,
- Aktuelle Probleme der IFRS-Bilanzierung,
- Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik,
- Betriebswirtschaftliches Prüfungs- und Beratungswesen,
- Umwandlungssteuerrecht,
- Außenwirtschaftstheorie und –politik,
- Internationales Handelsrecht und
- alle „Modul 1“ der Studienschwerpunkte.
Auf Antrag können durch den Masterprüfungsausschuss auch Module im Umfang von 6 CP aus anderen Masterprogrammen sowie Fremdsprachenkurse des Fremdsprachenzentrums der Hochschulen im Land Bremen anerkannt werden.
Praktika sind im Masterstudium nicht vorgesehen, können allerdings auf eigenen Wunsch und Initiative der Studierenden in der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt werden. Für Fragen zur Durchführung eines Praktikums steht das Büro für Praxis und Internationales des Fachbereichs zur Verfügung.
Deutschkenntnisse Niveau C1 und englische Sprachkenntnisse, die mindestens auf dem Niveau B2 liegen.
Ein Auslandsstudium ist im Masterstudiengang Betriebswirtschaftslehre keine Verpflichtung. Das dritte Fachsemester ist jedoch so strukturiert, dass optional ein Auslandssemester durchgeführt werden kann. Die Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen kann im Vorfeld durch den Abschluss von Learning Agreements erleichtert werden. Learning Agreements sind Vereinbarungen über Studienleistungen im Ausland. Die Kurse und Leistungen werden in Absprache mit dem Büro für Praxis und Internationales vor Beginn des geplanten Auslandssemesters festgelegt.
(vgl. http://www.wiwi.uni-bremen.de/internationales_detail)
Es werden unterschiedliche Prüfungsformen (Klausuren, Referate mit schriftlicher Ausarbeitung, Seminararbeiten, mündliche Prüfungen) eingesetzt. Zu Beginn des Semesters wird den Studierenden in den einzelnen Lehrveranstaltungen mitgeteilt, welche Prüfungsform im jeweiligen Semester durchgeführt wird.
Klausuren und mündliche Prüfungen finden im Anschluss an die Vorlesungszeit statt.
Der Abschlusstitel „Master of Science (M.Sc.)” enthält als Zusatzbezeichnung die Titel der beiden absolvierten Speziellen Lehren.